Chaos und eisiges Klima im Süden Chiles - Puerto Natales


Am Montagmorgen hieß es für mich: früh aufstehen, denn es ging von Santiago aus ganz in den Süden Chiles. Am Flughafen gab es ein kleines Problem mit meinem Gepäck, doch das wurde schnell gelöst und schon saß ich im Flugzeug nach Punta Arenas, der südlichsten Großstadt der Welt. Dort bin ich jedoch direkt in den Bus Richtung Norden gestiegen und zur ungefähr drei Stunden entfernten Kleinstadt Puerto Natales gefahren. Und ich weiß gar nicht so richtig, wo ich anfangen soll, denn meine Woche dort war ganz schön chaotisch und improvisiert. Ich hab meine Pläne über den Haufen geschmissen, spontan Hostels umgebucht und hatte Pech mit dem Wetter.

Ursprünglich war geplant, einige Tage in Puerto Natales zu verbringen, danach zum argentinischen Ort El Calafate zu fahren und dann zurück nach Punta Arenas zu kommen. Nachdem ich dann überlegt habe, kamen mir zwei bis drei Tage an jedem Ort doch ziemlich wenig vor und ich habe spontan entschlossen, Argentinien aus der Woche zu streichen, denn alleine schon die lange Fahrt dahin und auch wieder zurück kostet schon viel Zeit. 

Also habe ich einige Nächte mehr in Puerto Natales verbracht. Da ich bei Hostelworld meinen Aufenthalt im ersten Hostel nicht verlängern konnte, habe ich für die letzten Tage einfach ein anderes Hostel gebucht. Ich bin mir sicher, dass das Verlängern irgendwie schon möglich gewesen wäre, aber ich hatte einfach Lust, noch ein anderes Hostel auszuprobieren (was im Nachhinein gar keine so schlechte Entscheidung war).

Die ersten Nächte habe ich im "Domos House Patagonia" verbracht. Man schläft in riesigen Iglozelten und die Idee hat mir wirklich gut gefallen. Es war zwar nachts trotz Heizung echt kalt, aber ich hab noch eine Wolldecke bekommen und musste nicht frieren. Trotzdem gab es ein Problem. Und zwar war ich ganz alleine in meinem Zimmer, zum Teil sogar ganz alleine im ganzen Hostel.



Umso glücklicher war ich über den Hostelwechsel. Die restlichen Nächte habe ich im Vinnhaus verbracht, einem richtig schön eingerichteten Vintage-Hostel, wo ich mich direkt ein bisschen wohler gefühlt habe. Es war immer was los und man hat so viele Backpacker aus aller Welt getroffen. Bei Musik und gemütlicher Atmosphäre habe ich viel Zeit im Gemeinschaftsraum und in der daran anschließenden Bar verbracht, denn bei ständigem Regen und eiskalten Temperaturen hatte ich einfach keine Lust, den ganzen Tag draußen zu verbringen.



Puerto Natales liegt direkt am Wasser und besteht aus vielen bunten und alten Häuschen. Der Ort ist ganz schön, aber wirklich viel zu sehen gibt es hier nicht. Am Ufer kann man gut spazieren gehen und sich den Sonnenuntergang ansehen und im Zentrum findet man zahlreiche Essensmöglichkeiten und Bars. Zwei Tage reichen also, um sich in der Stadt alles anzusehen. Naja, ich hatte mehr Zeit und hab jetzt wirklich jede Ecke gesehen.





Die meisten Leute kommen hierher, um sich den Nationalpark Torres del Paine anzusehen. Im Zentrum gibt es zahlreiche Agenturen, die Tagestouren anbieten und an jeder Ecke kann man Campingausrüstung für mehrtägige Trekkingtouren ausleihen. Ich habe mich dazu entschieden, eine Tagestour zu machen und habe diese bei Comapa gebucht, da ich davon bisher nur Gutes gehört habe und die Preise vergleichsweise auch okay waren.

Die Tour startete am nächsten Morgen und ich wurde am Hostel von einem Reisebus abgeholt. Unser erster Stop war die "Cueva de Milodon", eine riesige Höhle, in der vor tausenden Jahren das Riesenfaultier Milodon entdeckt wurde. Danach ging's zum Nationalpark, wo wir uns einige schöne Orte angeschaut haben. Von Wasserfällen bis hin zu Seen und Gletschern war alles dabei. Leider hatten wir mit dem Wetter nicht so viel Glück,  denn wir hatten mit Temperaturen im Minusbereich und stärken Winden zu kämpfen. Dazu war es so bewölkt, dass man die berühmten Torres del Paine, die Hauptsehenswürdigkeit des Parkes, nur teilweise sehen konnte. Trotzdem waren die Landschaften mit türkisblauen Seen und den Bergen im Hintergrund einfach wunderschön und der Ausflug hat sich auf jeden Fall gelohnt.








Morgen fahre ich mit dem Bus zurück nach Punta Arenas, wo ich noch zwei Nächte verbringen werde, bevor es zur Insel Chiloe geht, wo hoffentlich besseres Wetter auf mich wartet.

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