Zurück in der Hauptstadt - Ein Wochenende in Santiago

Da ich noch einige Dinge klären musste, habe ich beschlossen, San Alfonso etwas früher zu verlassen und das Wochenende in Santiago zu verbringen, bevor es am Montag weiter in den Süden Chiles geht. Zum Glück habe ich jetzt alles geregelt und muss mir keine Gedanken mehr darüber machen, im Notfall nicht erreichbar zu sein oder ohne Geld dazustehen. Ich muss zugeben, ich hab mir echt schon Sorgen gemacht.

Nachdem alle Probleme behoben waren, hatte ich noch ein bisschen Zeit, um mir mehr von der Stadt anzusehen. Erstmal habe ich mich auf den Weg zum Cerro San Christóbal gemacht, was ich bei meinem letzten Besuch in der Hauptstadt nicht geschafft habe. Da samstags alle frei hatten und das Wetter sehr sommerlich war, waren die Schlangen für die Seilbahn und den Aufzug zum Aussichtspunkt so lang, dass ich beschloss, zu Fuß hinaufzulaufen. Man braucht ungefähr 40 Minuten und bei 28 Grad war das schon ein bisschen anstrengend. Dafür wurde man aber mit einer tollen Aussicht über die Stadt belohnt.

Der Ausblick vom Cerro San Christóbal

Die Marienstatue auf der Spitze des Berges

Abends war ich bei einer Freundin meiner Eltern zum Essen eingeladen. Vor über 20 Jahren sind meine Eltern nämlich zusammen mit ihr durch Chile gereist und als sie erfahren hat, dass ich in der Stadt bin, wollte sie mich auch einmal kennenlernen. Sie und ihre Kinder (die sind ungefähr in meinem Alter) waren so nett und haben mich mit Fragen durchlöchert. Und es war so spannend, die alten Geschichten anzuhören. Wir hatten einen schönen Abend mit gutem Essen und langen Gesprächen und danach bin ich einfach nur müde ins Bett gefallen.

Ansonsten bin ich wieder zum Cerro Santa Lucia gegangen (weil es da einfach so schön ist) und habe mir das Bellavista-Viertel angeschaut, wo hauptsächlich junge Menschen unterwegs sind. Dort gibt es viele Bars, Hostels, kleine Geschäfte und Märkte. Außerdem ist das Viertel schön bunt und voller Streetart, was mir als Kunstliebhaber echt gut gefallen hat. Hier mal ein paar Impressionen:






Santiago an sich ist nicht die schönste Stadt. Es gibt viele heruntergekommene Gebäude, die Straßen und Plätze sind oft dreckig und der Smog macht die Stadt auch nicht gerade attraktiv. Bei meinem Besuch auf dem Cerro San Christóbal hatte ich Glück und die Luft war nicht so verschmutzt, aber an manchen Tagen ist es so schlimm, dass man die Berge (die wirklich nicht weit entfernt sind) nicht mehr sieht.

Hier kann man vor lauter Smog die Berge im Hintergrund nur erahnen

Umso froher bin ich, dass ich auch ein paar schöne Ecken von der Stadt entdecken durfte. Ich hatte ein schönes Wochenende in Santiago, mir geht es jetzt wieder richtig gut und ich freue mich schon auf den Süden und all die Orte, die es dort zu entdecken gibt.

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