Visumsverlängerung und ein Wochenende in Argentinien - Bariloche



Bei der Einreise nach Chile bekommt man automatisch ein Visum ausgehändigt, das für 90 Tage gültig ist. Ende November war ich nun fast 90 Tage in Chile (wie schnell die Zeit vergeht!) und mein Visum ist fast abgelaufen. Um mich nicht illegal im Land aufzuhalten, gab es für mich nun zwei Möglichkeiten. Ich konnte entweder das Visum verlängern lassen oder einige Tage in einem anderen Land verbringen. Da die erste Möglichkeit sehr zeitaufwendig und auch gar nicht so günstig ist , habe ich mich für die zweite entschieden und habe einige Tage in Argentinien verbracht.

Ich habe schon von vielen Backpackern, die ich auf meiner Reise kennengelernt habe, gehört, dass Bariloche sehr schön sein soll.  Da ich gerade für drei Wochen auf einer Farm in Puerto Varas war (dazu kommt dann bald auch noch ein Bericht) und Bariloche von dort gar nicht so weit entfernt ist, bin ich den Empfehlungen gefolgt und habe einen Wochenendtrip dorthin gemacht. Die Stadt ist berühmt für ihre zahlreichen Schokoladenfabriken und wird außerdem auch die „Schweiz Südamerikas“ genannt. Bariloche ist nämlich umgeben von Seen und den Anden und der Stadtkern erinnert stark an ein Alpendorf.

Freitagsmorgens wurde ich von meiner Gastfamilie zum Busterminal gebracht und bin von dort aus nach Bariloche gefahren. Die reine Fahrtzeit beträgt weniger als fünf Stunden, jedoch dauert die Grenzkontrolle ewig und wir insgesamt fast acht Stunden unterwegs.


Das Busterminal liegt etwas außerhalb der Stadt und ich musste mich erst einmal zurechtfinden. Ich hab aber direkt zwei nette Mädels kennengelernt, mit denen ich dann zusammen ins Zentrum gefahren bin. Dort angekommen habe ich mir zuerst etwas zu Essen und dann Souvenirs auf einer kleinen Feria gekauft und das war am Anfang gar nicht so einfach. Eine fremde Stadt, neue Währung mit anderem Umrechnungskurs, ein komplett anderer Dialek. Aber ich habe mich dann doch relativ schnell daran gewöhnt.



Nachdem ich mich ein bisschen im Zentrum umgeschaut hatte, habe ich mich dann auch schon auf den Weg zu meiner Unterkunft gemacht. Und zwar habe ich Couchsurfing ausprobiert und bei einer ganz netten Argentinierin gewohnt. Anfangs hatte ich schon ein bisschen Angst, bei einer fremden Person zu übernachten, jedoch war die Angst in dem Fall völlig unbegründet. Mein „Couchsurfhost“ hat mich echt nett begrüßt und mir alles gezeigt. Wir waren einkaufen und haben dann noch zusammen gekocht, während sie mir einiges über Argentinien erzählt hat.

Am nächsten Morgen haben wir zusammen gefrühstückt und sie hat mich auf den Cerro Campanario begleitet, von wo aus man einige der vielen Seen und die Anden im Hintergrund bestaunen kann. Den Cerro kann ich echt empfehlen, vor allem wenn man (wie ich) nicht so viel Zeit mitbringt, denn er ist mit dem Bus gar nicht so weit vom Zentrum entfernt und man hat wirklich einen schönen Ausblick.


Danach bin ich alleine mit dem Bus zum Parque Llao Llao (das wird hier „SchaoSchao“ ausgesprochen. Ja ich weiß,  sehr ungewöhnlicher Dialekt) gefahren, wo ich durch einen Wald zu einem See gewandert bin. Der Park hat mir echt gut gefallen und im kühlen Wald war das Wandern auch echt angenehm.

Abends war ich dann noch ein bisschen im Zentrum unterwegs und dort sind mir erst einmal die vielen Schokoladengeschäfte aufgefallen, denen ich natürlich nicht widerstehen konnte. Ansonsten bin ich einfach ein bisschen durch die Stadt geschlendert, habe mir einige schöne Plätze angeschaut und mich dann müde auf den Heimweg gemacht. Am nächsten Tag ging es für mich dann auch schon wieder zurück nach Puerto Varas.

Obwohl ich anfangs gar keine Lust auf Argentinien hatte (viel Aufwand und Stress für zwei Tage), war ich wirklich überrascht von meinem Aufenthalt in Bariloche. Die Stadt und das Ambiente haben mir von Anfang an sehr gefallen, ich konnte (dafür, dass ich nur wenig Zeit hatte) viel sehen und erleben und habe erste (positive) Erfahrungen mit Couchsurfing gemacht.


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