Familienwiedersehen in einer bunten und chaotischen Großstadt - La Paz


Endlich sind meine Eltern da. Vor einigen Tagen habe ich sie am Flughafen in La Paz abgeholt und ich freue mich wirklich so sehr, sie endlich wieder bei mir haben und Zeit mit ihnen verbringen zu können. Erst einmal fällt eine riesige Last von mir, denn ich muss von nun an keine Entscheidungen mehr alleine treffen und bin nicht mehr für alles selbst verantwortlich. Natürlich war es gut zu lernen, alleine klarzukommen und alle Situationen selbst zu bewältigen, aber so ist es dann doch etwas entspannter.

Nach der Ankunft sind wir direkt zu unserem Airbnb gefahren, das genau unter der Aussichtsplattform Killi Killi liegt. Somit hatten wir einen tollen Blick über einen Teil der Stadt. Bei Nacht war diese Sicht mit Millionen von Lichtern in der Metropole nochmal schöner.


Der Flughafen von La Paz liegt auf über 4000 Metern und die Stadt selbst auch nicht viel tiefer. Da meine Eltern sich nun zum ersten Mal in dieser Höhe befinden, hatten sie mit der Höhenkrankheit zu kämpfen, weshalb in den ersten Tagen erst einmal zwei Krankenhausbesuche auf dem Programm standen.

Nach und nach haben die beiden sich immer mehr an die dünne Höhenluft gewöhnt und wir haben zusammen die Stadt erkundigt. Diese ist wirklich groß und wirkt wie ein einziges Chaos. Auf den Straßen ist immer viel los, alle paar Meter findet man Essens- oder Verkaufsstände und überall drängeln sich Menschen. Aber es gibt auch echt schöne Plätze und bunte Ecken.



Besonders gut hat mir der Hexenmarkt gefallen. Dort findet man typisch südamerikanische Souvenirs, Wandteppische,  Ledertaschen, Kleider aus Alpacawolle und vieles mehr. Alles sehr bunt und das meiste auch handgemacht. An vielen Ständen gab es auch getrocknete Kräuter (zum Beispiel Coca-Blätter, die gegen die Höhenkrankheit helfen) und an einer Ecke haben wir sogar tote Lamababys entdeckt (was wir sehr abschreckend fanden). Wahrscheinlich hat der Markt daher seinen Namen. Auch wenn wir nicht verstanden haben, warum man tote Tierbabys kaufen sollte, konnten wir bei anderen Artikeln nicht widerstehen und haben ein bisschen Geld auf dem Markt gelassen.


Im Verkehrschaos von La Paz sind hunderte Taxen und tausende Minibusse in den Straßen unterwegs, so dass man als Tourist schnell den Überblick verliert. Um besser und einfacher von einem Punkt zum anderen kommen zu können und das Straßenchaos etwas zu verringern, sind die Bolivianer gerade dabei, ein Seilbahnnetz auszubauen (eine Ubahn ist bei dem Boden nicht möglich). Fünf Linien sind bereits fertig und wir wollten natürlich auch einmal mit dem "Teleferico" fahren. Diese brachte uns zu einem Aussichtspunkt, von wo aus man über die ganze Stadt schauen kann. Wir hatten dann jedoch ein bisschen Pech, da es zu hageln anfing und somit die Sicht ziemlich eingeschränkt war. Trotzdem war die Fahrt sehr interessant.



Die wenigen Tage in dieser bunten Großstadt gingen schnell vorbei. Einerseits war das mal eine neue Erfahrung, sich in so einem Chaos zurechtzufinden. Andererseits sind wir doch froh, nun in etwas ruhigere Gegenden weiterzureisen.

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