Dreitägige Jeeptour zum Salar de Uyuni - Bolivien



Die mehrtägige Tour von San Pedro zur Salzwüste in Uyuni gilt als eines der Highlights in Südamerika. Man fährt drei Tage (bzw. vier, wenn man wieder zurück nach San Pedro will) durch traumhafte Landschaften, schläft in einfachen Unterkünften und verzichtet auf Internet, teilweise auch auf Strom und Duschen. Ein richtiges Abenteuer also. Trotzdem hab ich lange überlegt, ob ich das wirklich machen soll. Im Internet findet man nämlich überall Horrorstorys von schlimmen Unterkünften, kaputten Jeeps bis hin zu betrunkenen Fahrern, was mich sehr skeptisch gemacht hat. Neben den abschreckenden Geschichten habe ich aber auch so viel Gutes gehört und so tolle Fotos gesehen, sodass ich mir die Tour dann doch nicht entgehen lassen wollte. Ich habe ein bisschen recherchiert und mich für worldwhitetravel, eine ziemlich teuere, aber sehr seriöse Agentur, entschieden.

Am Montagmorgen ging es dann endlich los. Und zwar erst einmal mit schlechten Nachrichten. Von San Pedro aus geht es direkt zur bolivianischen Grenze, die an diesem Morgen aber, warum auch immer (keiner hat es wirklich verstanden), nicht besetzt war. Also mussten über 200 Leute, die die Tour von verschiedenen Anbietern antreten wollten, zu einem kleinen Büro in San Pedro, um sich dort schon den Ausreisestempel aus Chile geben zu lassen.

Nachdem das schon ewig gedauert hat, mussten wir nochmal stundenlang warten, bis wir Bescheid bekamen, dass die Grenzwache auf der bolivianischen Seite nun besetzt ist. Dann ging es endlich richtig los.

Mit Minibussen fuhren wir zur Grenze, wo wir unsere Einreisestempel für Bolivien bekommen haben und dann auf Jeeps verteilt wurden. Die Teilnehmer der Tour von worldwhitetravel wurden auf vier Autos mit je sechs Leuten verteilt. Ich war zusammen mit zwei chilenischen Mädchen und drei Österreichern unterwegs und mit der Gruppeneinteilung wirklich zufrieden.

Nach und nach haben wir uns die Laguna Blanca, die Laguna Verde, das Desierto de Dalí (die Wüste, die nach dem spanischen Künstler benannt wurde) und Thermbädern am Fuße eines Vulkans angesehen. Nachdem wir am letzteren Ort zu Mittag gegessen haben, ging es dann in eine Höhe von über 4800 Metern, wo wir uns die Geysire Sol de Mañana angeschaut haben. Ich hab zum ersten mal Geysire gesehen und fand das wirklich spannend. Am besten hat mir aber die Laguna Colorada gefallen, zu der wir abends als letztes kamen. Außer der außergewöhnlichen Farbe des Wassers gab es dort auch zahlreiche Flamingos und Lamas zu bestaunen.

Danach sind wir dann müde in unserer ersten Unterkunft angekommen, wo wir nach dem Abendessen einfach nur noch schlafen wollten.






Der zweite Tag startete früh morgens und führte zu weiteren wunderschönen Orten. Der Arbol de Piedra, zahlreiche weitere Lagunen, ein Aussichtspunkt und ein Tal mit verschiedenen Steinformationen standen für diesen Tag auf dem Plan. Und genau wie am Tag zuvor gab's so vielfältige und schöne Landschaften zu sehen.

Unsere Gruppe musste die Route an diesem Tag jedoch leicht abändern, da es einem der Österreicher nicht gut ging. Er hatte Probleme mit der Höhe und starken Bluthochdruck, weshalb wir einen Abstecher zu einem kleinen Dorf mit Arztpraxis gemacht haben. Dort hat man zum ersten mal gesehen, wie arm Bolivien ist. Das Dorf bestand aus kleinen Steinhütten, die wenigen Autos waren alt und kaputt und die Arztpraxis bestand aus einem kleinen Raum mit bescheidener Ausstattung. Jedoch konnte der Arzt gute Hilfe leisten und nachdem es dem Österreicher etwas besser ging, sind wir dann auch schon zur Unterkunft für die nächste Nacht gefahren.






Am dritten Tag hieß es wieder früh aufstehen, denn es ging zum Salar de Uyuni, wo wir uns den Sonnenaufgang anschauen wollten. Die größte Salzwüste der Welt ist über 10.000 Quadratmeter groß und besteht aus bis 200 Meter dickem Salzboden. In der Trockenzeit bilden sich am Boden sechseckige Salzkrusten und das sieht wirklich beeindruckend aus. Da in Bolivien aber gerade Regenzeit ist, steht auf der gesamten Salzwüste ca 20 cm hoch Wasser. Früh morgens war es noch relativ windig, weshalb die leichten Wellen das Wasser beim Sonnenaufgang wie ein See aussehen lassen haben. Später konnte man nur noch eine unendliche weiße Fläche sehen, irgendwie irreal, aber sehr beeindruckend.

Wir haben den ganzen Vormittag in der Salzwüste verbracht, sind danach noch zu einem kleinen Dorf mit Kunsthandwerkermarkt gefahren und dann ging es zur Stadt Uyuni, wo für mich die Tour zu Ende war.





Ich muss sagen, dass ich wirklich froh bin, dass ich mich auf dieses Abenteuer eingelassen habe. Ich habe so viele total unterschiedliche, beeindruckende und einfach wunderschöne Naturspektakel und Landschaften gesehen und auch das Gesamtprogramm war super. Wir hatten keine Probleme, das Essen war für die Verhältnisse sogar sehr gut und die Unterkünfte zwar einfach, aber sauber. Unser Fahrer war sehr verantwortungsvoll, konnte viel seines Wissens mit uns teilen und in jeder Situation helfen. Ich bin wirklich zufrieden und die Tour war eines der schönsten Erlebnisse, die ich bisher gemacht habe.

Drei Tage mit vollem Programm und langen Autofahrten sind dann aber noch schon anstrengend, weshalb ich froh war, erst einmal einige Tage entspannen zu können. Ich bin noch eine Nacht in Uyuni geblieben und dann nach La Paz gefahren, wo am Sonntag endlich meine Eltern ankommen sind. Ich bin so glücklich, sie endlich wieder sehen zu können. Wir reisen jetzt noch fast drei Wochen durch Bolivien und Peru und fliegen dann zusammen zurück nach Deutschland. Meine Reise neigt sich also langsam dem Ende zu. Die Zeit ging doch ziemlich schnell vorbei und ich kann es noch gar nicht glauben, dass ich bald wieder zuhause bin. Aber so schön das Reisen auch war, freue ich mich schon so sehr darauf, meine Freunde und Familie endlich wieder zu sehen und wieder in gewohnter Umgebung zu sein.

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