Zwei unterschiedliche Städte am Titicacasee - Copacabana und Puno


Den Titicacasee wollten wir uns auf unserer Reise nicht entgehen lassen. Da dieser genau auf der Grenze zwischen Bolivien und Peru liegt und uns gesagt wurde, dass beide Seiten total unterschiedlich sein sollen, haben wir uns dazu entschieden, uns sowohl eine Stadt auf der bolivianischen, als auch eine auf der peruanischen Seite anzuschauen.

Mit einem kleinen, etwas klapprigen Bus ging es für uns raus aus der Metropole La Paz nach Copacabana, einer kleinen bolivianischen Stadt direkt am See. Hier findet man einen Hafen mit vielen kleinen Booten, schöne Hostels, Hotels, Restaurants und gemütliche Cafés. Ich hab mich dort direkt wohl gefühlt. Wir hatten zwei Tage in Copacabana und ich glaube, mehr Zeit braucht man hier auch nicht, denn so viel gibt es nicht zu sehen.

Am ersten Tag haben wir uns noch um ein paar organisatorische Dinge gekümmert, sind durch die Stadt mit ihren vielen Märkten und Ständen gelaufen und haben uns einfach einen schönen Tag gemacht. Abends sind wir noch zum Cerro Calvario gewandert, um von dort aus über die Stadt, den Hafen und den See zu blicken. Der Weg war relativ steil, aber nicht zu lange und der Ausblick war traumhaft.




Den zweiten Tag haben wir dazu genutzt, einen Ausflug zu den Inseln Isla del Sol und Isla de la Luna zu machen. Die Fahrt zur ersten Insel war mit fast drei Stunden wirklich lang und gegen Ende ging es uns allen nicht mehr ganz so gut, weshalb wir unseren Aufenthalt auf der Isla de la Luna nicht ganz genießen konnten. Diese war aber auch nicht so spektakulär. Später ging es uns besser und wir konnten uns auf die Isla del Sol freuen, die um einiges schöner war. Dort gab es unter anderem Inkaruinen und einen kleinen Hafen mit Restaurants und Cafés. Man konnte eine einstündige Wanderung machen und hat dabei die Insel kennengelernt und verschiedenes über den See und die Ureinwohner erfahren.




Dann war unser Aufenthalt in Copacabana auch schon zuende und wir haben uns auf den Weg nach Peru gemacht. Zwar mussten wir an der Grenze ewig warten, aber sonst verlief die Fahrt ganz ruhig.

Bei schlechtem Wetter kamen wir nachmittags in der Kleinstadt Puno an, die keinen so schönen ersten Eindruck machte. Die Gebäude wirkten alt und trist, auch unsere Wohnung war kalt und dunkel. Aber wir hatten auch nur zwei Nächte dort und wollten das Beste aus unserem Aufenthalt machen.

Am nächsten Morgen sind wir zum See spaziert und haben dort eine Tour zu den Uro-Inseln, den "floating islands", gebucht. Einige Familien haben aus Wurzeln und Schilf Inseln konstruiert und darauf kleine Wohnungen mit allem, was man zum Leben braucht, gebaut. Der Ausflug war auch echt interessant, jedoch sind die Menschen dieser Inseln nur aufs Geld fokussiert. Als wir die Tour gebucht haben, wurde uns gesagt, dass uns ein kleines Schiff zu einer der Inseln bringt, wir dort die Geschichte der Inseln erzählt bekommen und dann noch mit einem typischen Schilfboot fahren, um uns noch die anderen Inseln anzusehen. Auf der Insel angekommen, mussten wir dann erstmal Eintritt bezahlen. Dann wollten die Inselbewohner uns Souvenirs andrehen, die es auf dem Festland zum halben Preis zu kaufen gibt. Ja, sie haben uns fast schon dazu gedrängt. Als wir für die Rundfahrt mit dem Schilfboot dann nochmal extra bezahlen sollten und wir und ein paar andere Touristen beschlossen haben, lieber auf der Insel zu warten, haben sie nochmal zehn Minuten vor uns gestanden und versucht, uns dazu zu überreden. Ein "nein danke" wurde nicht akzeptiert. Dadurch konnten wir die Tour überhaupt nicht genießen. Ich weiß ja, dass die Menschen dort nicht so viel Geld haben und von den Einkommen der Touristen leben, aber wenn sie uns die ganze Zeit bedrängen und zeigen, dass sie wirklich nur am Geld interessiert sind, wird das ihnen auch nicht weiterhelfen, da dieses Verhalten bestimmt viele Touristen abschreckt.




Nachdem wir uns später in einem Restaurant noch den Magen verdorben haben, war für uns klar, dass unser Aufenthalt in Puno ein einziger Reinfall war. Vielleicht hatten wir bei einigen Dingen auch Pech, aber mir persönlich hat die Stadt einfach nicht gefallen. Copacabana war viel freundlicher und bunter und es gab für Reisende vielfältigere Möglichkeiten.

Kommentare